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Klarissa

Auszüge

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Malte stieg die enge Treppe hinauf zu seinem Zimmer und ärgerte sich. Er öffnete das kleine Fenster mit seinen rotweiss gestreiften Leinengardinen und schaute auf die vier, fünf Häuser von Schöneben; hinten am Waldrand das mußte das Haus vom Albert sein. Es war ganz still draussen, bis er auf einmal ein feines Ziehen und Rauschen vernahm. Er legte sich angezogen quer auf das Doppelbett, so, dass er die Wolken über den dunklen Tannenspitzen sah. Zweiter September. Ein schöner, warmer Spätsommertag.

Plötzlich fiel ein Schuss. Malte schreckte hoch und ging ans Fenster. Ein Hund bellte. Dann war es wieder still. 

Malte verließ sein Zimmer, sperrte zu und wollte gerade den kleinen Flur zur Treppe vorgehen, als er Schritte von unten hörte. Er drehte um, sperrte sein Zimmer wieder auf und wartete innen an der Tür und horchte. Nichts. Er sperrte noch einmal seine Zimmertür von außen zu, stieg die Treppe runter, ging schnell an der Glastür zur kleinen Gaststube vorbei, aus der er die Stimme von Frau Bernrieder hörte, und trat aus dem Haus. Die Sonne hatte schon den Rand der westlichen Waldhöhe erreicht.    

Malte ging um das Haus, über den Parkplatz, auf dem neben seinem Auto noch zwei andere standen, glaubte hinter dem Küchenfenster kurz eine Gestalt gesehen zu haben und fühlte sich auf den vielleicht fünfzig Metern des Zufahrtsweges beobachtet, bis er endlich hinter einer Biegung verschwand.

(...)

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